„Anna-Lena machte das, was sie immer machte: Sie fütterte ihre kleine Schwester Milli und kontrollierte die Hausaufgaben der Zwilinge … Sie räumte die Spülmachine ein, schrubbte die Töpfe und wischte den Küchenboden sauber. …
„Keiner sagt Danke“, fiel Caspar auf. „Warum tust du das alles?“ Anna-Lena zuckte nur mit den Schultern.
„Weil ich das immer schon gemacht habe.“
… „Ist sie nicht süß, meine kleine Schwester?“ sagte Anna-Lena. „Schon“, antwortete Caspar. „Aber sie könnte allmählich ruhig lernen selbst ihren Löffel zu halten. Jeder kann eine neue Rolle annehmen, weißt du?“
Dann büffelten sie zusammen für das (Schul-) Theaterstück. … „Wie fühlst du dich jetzt?“ fragte Caspar. „Na ja, wie Anna-Lena, die ein Theaterstück vorträgt. … Wie sonst?“ „Du fühlst dich wie Robin Hood! … Wie ein Held, der von allen bewundert wird!“
„Ich bin aber gar kein Held“
sagte Anna-Lena schüchtern. „Bist du eben doch! … Knips die Sterne an, Prinzessin! Das Spiel beginnt!“ Und Anna-Lena begann zu spielen.
… Anna-Lena lächelt …
„Es macht Spaß, eine Prinzessin zu sein“, gestand Anna-Lena. „Aber nicht immer.“ „Musst du ja auch gar nicht“, antwortete Caspar. … „Du kannst natürlich auch einfach Anna-Lena sein …
es liegt ganz an dir, welche Rolle du spielen willst im Leben.“
… „Kann ich auch durchwechseln?“ fragte sie .. „Aber natürlich“, sagte Caspar. „So geht es doch jedem von uns. Manchmal sind wir traurig, manchmal fröhlich. Manchmal still, manchmal aufgekratzt. Manchmal wollen wir tanzen, manchmal einfach nur still da sitzen und aus dem Fenster schauen.
Wichtig ist, dass du selbst entscheidest, wer du sein willst.“
Eine Weile waren in dem Zimmer nur Millis Gleichmäßige Atemzüge zu hören. Dann gab sich Anna-Lena einen Ruck.
„Ich will es versuchen!“
Die Schule der Magischen Tiere (Band 2) Voller Löcher, S111, von Margit Auer.
Wir handeln dem Bild nach, das wir uns von uns machen.
Ich esse, gehe, spreche, denke, beobachte, liebe nach der Art, wie ich mich empfinde. Dieses Ich-Bild, das einer sich von sich macht, ist teils ererbt, teils anerzogen; zu einem dritten Teil kommt es durch Selbsterziehung zustande.
Von den drei Faktoren, die bei der Entstehung des Bildes wirksam sind, das wir uns von uns machen, liegt einzig die Selbsterziehung einigermaßen in unseren Hand.
Bewußtheit durch Bewegung von Dr. Moshe Feldenkrais, erste Linie der Einführung,
